영문초록
Der vorliegende Aufsatz setzt es sich als Aufgabe, die koreanische Pansori-Oper "Herr Kaninchen und der Drachenkonig(Sugungga)", die im September 2011 vom deutschen Regisseur Achim Freyer im koreanischen Nationaltheater erst aufgefuhrt wurde, zu untersuchen, und zwar in der Sicht vom postdramatischen Theaterasthetik des Bildertheaters. Die Pansori-Oper "Herr Kaninchen und der Drachenkonig" ist genau genommen als ein neuer theatraler Versuch zu charakterisieren, den Stil des Singspieltheaters(Changgeuk), der im ersten Jahrzent des vergangenen Jahrhunderts von den koreanischen Theaterreformisten gemaβ der damals herrschenden europaischen Theaternorm konstruiert und praktiziert wurde, wiederum zur kulturellen Situation unserer Zeit passend zu verwandeln. Sie erreicht die postdramatische Auffuhrung anhand der asthetischen Wirkungsstrategie vom Symbolismus, abstrakten Malerei und Surrealismus u.a., deren gemeinsamer Nenner darin besteht, das Reprasentationsmodell zu verweigern und fur das Anti-illusionismus zu pladieren. Demzufolge ruckt die sogenannte Performativitat in der Auffuhrung von der Pansori-Oper "Herr Kaninchen und der Drachenkonig" in den Vordergrund. Freyer verhindert die Zuschauer namlich durch die Erweiterung des Flachenbildes auf der Buhne daran, sich in die wohlbekannte Geschichte einzufuhlen und sich verschwinden zu lassen. Er tragt daruber hinaus sogar der Verantwortlichkeit in der Verhaltensebene Rechnung, und zwar in dem Sinne, dass die Zuschauer als Zeuge auf die Situation der Buhnengeschehnisse unmittelbar antworten sollten. Mit anderen Worten, experimentiert und praktiziert er die postdramatische Buhnendramaturgie des Bildertheaters als ``Aisthesis``, damit die Zuschauer die Welt auf der Buhne in deren Gesetzlichkeit beobachten und bewusst reflektieren, so dass sie ein anderes Verhaltnis zur alltaglichen Realitat haben konnen. Damit wird die Rolle der Zuschauer in der Freyerschen postdramatischen Buhne zum Ko-Subjekt erhoht und aktiviert. Die Asthetik des Freyerschen Bildertheaters ist also als Aisthesis im Sinne der Kunst als Kunst der Wahrnehmung zu bezeichnen.