영문초록
Die vorliegende Arbeit zielt darauf, anhand von der Analyse des RomansHundert Tage von Lukas BArfuss die literarische Bearbeitung des ruandischenGenozids zu betrachten und die AktualitAt des Romans sichtbar zu machen.Durch den Roman deutet der Autor darauf hin, wie die Entwicklungshilfeder ersten Welt (der Schweiz) zum Aufbau des Mordsystems in der drittenWelt (Ruanda) dient.Die Erfahrungen des Romanhelden, David Hohl, der als Entwiklungshelferin Ruanda eingesetzt wird, bringen ihn in Verlegenheit. Er trAumt anfangsvon einem Ideal, nAmlich Beistand fur die Schwachen, jedoch mit der ZeitverrAt er seine Ideale. Durch die kritische und umfangreiche Beschreibungder TAtigkeiten der schweizerischen Entwicklungshelfer wird die Rolle derersten Welt in Frage gestellt. Der ruandische Genozid istvor demgeschichtlichen Hintergrund des (kolonialen) VerhAltnis zwischen Ruandaund Europa in Vergangenheit besser zu verstehen.Nach BArfuss hatRuanda die europAische Disziplin und Ordnungsliebe verinnerlicht und dadurchdas Massaker systematisch organisieren kOnnen. Solche Sachlage liegt auchder Gestaltung der Hauptfiguren zugrunde: Hohl schlieβt mit seinenehmaligen ?Dienern“, die an dem Blutbad teilnehmen, eine Art Pakt, umzu uberleben. Das gilt auch fur die Liebesbeziehung mit Agathe, einerAfrikanerin, die in Europa studiert hat und spAter zur Anfuhrerin des Hutuwird. Die Aussage Hohls am Ende weist jedoch auf die kritischeStellungnahmne des Autors hin: in Hohls VerAnderung widerspiegeln sichsowohl heutige Konstellationen zwischen den WeltmAchten alsauch dieschweizerische Politik, die zumehmend nach rechts tendiert.