영문초록
In der vorliegenden Arbeit geht es um die Hygienefilme in der WeimarerRepublik. Die Deutschen gelten als ein Volk, das sehr auf Sauberkeitachtet, und sie versuchen tatsAchlich im Alltag alles sauber zu halten. Soscheint ``Sauberkeit`` als ein Alltagsbegriff politisch unschuldig zu sein. Aberin der Weimarer Zeit herrschte der Begriff ``Sauberkeit`` insofern, alsdasdie arische Rasse von den Juden und von Behinderten getrennt wurde.Dabei spielten Hygienefilme eine groβe Rolle.Hier wird die Frage gestellt,aus welchem Hintergrund diese Filme entstanden, wie sie langsam ihrerassenhygienischen und erbbiologischen Themen entfalteten und inwiefernsie in der Weimarer Republik die Funktion eines Wegbereiters desNationalsozialismus erfullten.Der 1895 entwickelte, bewegliche Bilder erzeugende Cinematographbrachte ein neues Medium hervor, dessen Potenzial von zahlreichenwissenschaftlichen Disziplinen unmittelbar erkannt wurde. Die Cinematographieavancierte in der Medizin zu einem Instrument der Forschung. Das Sehen,als ein zentraler Erkenntnissinn in der Medizin, schien damit eine technischeErweiterung erhalten zu haben, die neue Einblicke in den menschlichenKOrper und zugleich deren Popularisierung ermOglichte.Daraus entwickeltesich das Genre des Hygienefilms, das einen doppelten Auftrag zu erfullenhatte.Zum einen vermittelten die Hygienefilme das medizinischwissenschaftlicheWissen und zum anderen sollten die Zuschauer durch dievorgefuhrten Inhalte zu einer VerhaltensAnderung angeregt werden.Die Hygienefilme befassten sich mit einer Vielzahl von medizinischen, hygienischen und sozialen Themen und bewegten sich in Spannungsfeldzwischen wissenschaftlichen Lehrfilmen und populArenUnterhaltungsfilmen. Aber sie waren nicht nur auf die Darstellung von medizinischen Diagnose?, Behandlungs? und Forschungsmethoden beschrAnkt, sondern erinnerten auchden Zuschauer an Tod, Sterben und Leid, Krankheiten. Mit der ZeitbeschAftigen sich die Hygienefilme immer wieder mit dem idealen KOrper, der die Angst vor der Krankheit, dem Leid und dem Tod besiegt zu habenschien, und versuchten auf der anderen Seite die Kranken, Schwachen undBehinderten auszumerzen. Dabei stellten sie wissenschaftliches Wissen nichtbloβ neutral dar.In den Filmen kristallisieren sich auch medizinische undpolitische Diskurse, die in den Offentlichen Raum einwirkten. Soerschlossensie die sozialhygienische Annahme uber den idealen ``VolkskOrper`` undveranschaulichten die eugenischen, rassenhygienischen und erbbiologischenVorstellungen.