영문초록
Im 18.Jahrhundert in Deutschland, in der christlich-stAndisch geprAgtenZeit, wird das Wort ``burgerlich`` vom stAndisch-politischen Sinn in einenmoralischen Vorzug, basierend auf der FAhigkeit zum Mitleiden, umgedeutet.Was im Drama von den burgerlichen Figuren gesucht wird, ist die freieExistenz, die ihnen die MOglichkeit zu bieten scheint, jenes humanistischstoizistischeIdeal zu verwirklichen.Die Leidenschaft des Prinzen, die Intrige Marinellis und die WunscheClaudias bedrohen Emilias PersOnlichkeit und Wurde. In dieser Bedrohungwird sich Emilia ihrer selbst als ``ein Mensch`` bewusst. Die mOglicheVerfuhrbarkeit ist aber genug fur eine Hamartia (?μαρτ?α). Emilia als einfreier Mensch aber denkt uber nichts weniger nach als uber den Tod, umseine Moral und Unschuld zu verteidigen.Nach der TOtung seiner Tochter fragt Odoardo, ob sein ohnmAchtiges,verzagtes Handeln eine Sunde oder eine menschliche Verteidigung gegenAmoralitAt, Intrige und Galantarie ist. Seine Frage lAsst sich nicht mittelsdes Glaubens, sondern mittels der rationalen Vernunft des Menschenbeantworten. Aus dieser Perspektive verwandelt sich Odoardo in einenVernunftigen und Gott muss sich bei ihm nicht in einen Gegenstand desGlaubens, sondern in einen Inhaber der rationalen Vernunft verwandeln,also in einen Richter.Die AufklArung Odoardos besteht in einer vernunftig-rationalen Umdeutung,dass er den Gott nicht als Gegenstand des religiOsen Glaubens, sondern alsRichter, d. h. Inhaber der Vernunft, fur Menschlichkeit anerkennt. Diegroβe Bedeutung der AufklArung Lessings besteht darin, dass er seineLeser und Zuschauer durch Entdeckung des Ichs und der menschlichenVernunft Gott nicht als Gegenstand des Glaubens, sondern als Herrscherder Vernunft erkennen lAsst und sich dadurch ihres Verstandes ohneLeitung eines anderen bedienen lAsst, so dass sie ihre Autonomie undWurde entdecken kOnnen.